Radreise Griechenland
Termin: 14. - 24.09.2022
Ein Fotobericht von Harald
Griechenland mit dem Rad? Klar! Warum nicht? Mit dem Bus & Radanhänger nach Ancona und mit dem Schiff dann nach Igoumenitsa?
Aber - 20 Std. auf dem Schiff? Ja, das hat mich auch etwas gestört. Und wie war es dann wirklich? Eigentlich recht schnell, spannend, entschleunigend und – was allen Gästen gefallen hat, man hat sich auf dem Schiff kennen gelernt, viele Gespräche geführt, gut gegessen, getrunken, die Ausblicke auf das Meer und die Küsten genossen, in der Kabine gut geschlafen (absolut kein Wellengang) und wir haben den Ablauf der nächsten Tage besprochen. Wirklich einziges „Manko“ – wir haben keine Delfine gesehen…
Und schon liefen wir im Hafen von Igoumenitsa ein. Rein in den Bus und auf geht’s in die Berge der Zagoria. Das Steindorf Monodendri ist unser Ziel. Es wird dunkel und dadurch nicht einfacher für Stefan (unseren Busfahrer). Endlich da, Zimmerbezug. Ich bespreche mit Makis, dem Radguide, die Touren der nächsten 2 Tage. Abendessen. Es wird ein lustiger Abend. Tolles Hotel, schönes Dorf nur von der Landschaft haben wir im Dunkeln noch nichts gesehen.
Der 1. Morgen in Monodendri: Unser Guide Makis trifft ein. Los geht’s. Was für eine prachtvolle Landschaft! Wir radeln durch einige der s.g. Märtyrer Dörfer, spazieren über alte Steinbrücken, blicken in gewaltige Schluchten, erleben griechische Gastfreundschaft, gelangen zu einem Wasserfall, und bestaunen die gigantische Vikos Schlucht (steht sogar im Guinness Buch der Rekorde). Zwei unglaublich faszinierende und abwechslungsreiche Radtage in einer der ursprünglichsten Regionen Griechenlands. Niemand – absolut niemand in der Gruppe hat sich das so vorgestellt (außer mir natürlich – war ja schon öfters da). Aber auch mich hat es wieder total begeistert. Vom Rad aus sieht man die Landschaft völlig anders.
Wir verlassen Zagoria und fahren in die Silberstadt Ioannina. Eine Stadt mit faszinierender Geschichte, malerisch an einem See gelegen. Ihr wollt mehr wissen von Ali Pasch und seinen Frauengeschichten? Na dann – nächstes Jahr fahren wir wieder hin! Eine lustige Holländerin führt uns herum und erzählt prickelnde Details der Geschichte der Stadt. Übrigens – hier wäre die beste Gelegenheit, Silberschmuck zu kaufen! Zur Beruhigung der Ehemänner waren die Läden zu… 😊.
Wir erreichen Preveza, fahren durch ein Tunell unter dem Meer durch, am Flughafen Aktio vorbei und erreichen die Brücke, die nach Lefkas führt. Check in im Hotel Ionian Blue in fantastischer Lage über dem Meer mit sensationellem Ausblick. Das Hotel ist zwar etwas in die Jahre gekommen, es „klemmt“ da und dort, die Eigentümer kümmert es wenig – aber – die Lage ist der Hammer! Und es gibt kaum eine Alternative dazu auf der Insel. Als Ausgangspunkt perfekt.
Antonio, ein lustiger Italiener, verheiratet mit einer Griechin, gerade Vater geworden, bemüht, lustig, perfekt. Er zeigt uns die schönsten Ecken der Insel. Ich dachte ja, auf Lefkas bereits alles zu kennen – aber – da habe ich mich so was von getäuscht. Antonio bringt uns – teils über wilde Pisten – zu Aussichtspunkten, die wirklich unfassbar schön und die mit dem PKW gar nicht erreichbar sind. Er führt uns mittags in eine Taverne am Strand… griechische Vorspeisen, Fisch, Garnelen, Tintenfisch, Wein, Salat - das Essen der Hammer, der Preis? Lächerliche 20 € – aber nach so einem Highlight wieder aufs Rad steigen zu müssen ist mehr als "hardcore".
Endlich ein „freier Tag“ für Strand, Meer, Entspannung. Wir (NKG) haben einen Beach-Shuttle eingerichtet. Stefan (der Fahrer) bringt alle Badefreudigen an die schönsten Strände der Westküste. Trotzdem haben sich viele entschieden, eine weitere Radtour zu machen. Vom Hotel aus über die Insel hinüber an die Westküste an einen Traumstrand. Lt. Google nur wenige Kilometer. Aber – glaubt nicht alles, was Google schreibt… es wurden 1600 Höhenmeter, 65 Radkilometer und so mancher Akku war am Ende…Völlig egal – es war DER HAMMER. Wir trafen in einem Dorf auf Bewohner, die eine Traubenpresse per Hand bedienten (frischer Traubensaft zum Probieren! Was mussten wir dafür zahlen? Nichts! Sie wären beleidigt gewesen). Mittagspause in einem Dorf. Ein Pick-up hält vor dem Dorfplatz. Wir erblicken zwei tote Wildschweine! Der Jäger war erfolgreich und wir hatten mehr als coole Fotomotive! Vom höchsten Ziel der Tour bot sich ein unfassbarer Ausblick über die Insel. Ich war sooo froh, dass ich den Badeshuttle ausgelassen habe. Diese fakultative Tour war mein Highlight. Es ging nur noch bergab an den Pefkoulia Strand. Was für ein Blau! Unfassbar schön! Rein ins Meer, dann ein Ouzo in der Taverne mit Ausblick… DAS MUSS MAN/FRAU ERLEBT HABEN!!!
Was war sonst noch? Ein Bootsausflug zum Griechischen Abend auf Meganisi. Ein schöner Ausflug, aber -na ja – wir hatten uns alle mehr erwartet. Mit Tanz & Live Musik war da nichts. „Etwas“ enttäuschend. Aber dafür gab’s dann Geld retour. Aber das war auch der einzige Schwachpunkt dieser sensationellen Hammer Reise (wie viele Gäste geschrieben haben).
Und da war noch Herbert. Herbert wer? Mein Freund aus Lustenau mit Haus auf Lefkas. Er begleitete uns mit seinem Motorrad, half Dr. Mäser über die letzte Hürde nach Vasiliki (der Akku war leer) und hatte große Freude, Vorarlberger zu treffen. Danke Herbert!
Heimreise? Ja, leider, auch das muss sein. Wir fahren nach Patra (Patras). Nach einer Fahrt durch eine malerische Landschaft wird es spannend. Wir nähern uns der Rio-Andirrio Brücke. Nie gehört? Ich vorher auch nicht! Sie führt über eine Meerenge und ist eine technische Meisterleistung. Der Bau galt als unmöglich (instabiler Boden, 2,5 km breite und 65 m tief Meerenge, Erdbebengebiet…). Wir sind heil rüber gekommen… Ein Highlight!!!
Bus & Radanhänger: 18 m. Eine Herausforderung für unseren Fahrer Stefan. Hinauf auf die Fähren, runter von den Fähren, enge Kurven im Gebirge von Zagoria und auf Lefkas, kaum Wendemöglichkeiten, gesperrte Straßen in Ioannina, unbekanntes Terrain, Flüchtlinge, die sich in Patra zwischen Bus und Anhänger verstecken uvm.“Chapeau“! für diese Meisterleistung!
Fazit: Eine Pionier-Rad-Reise, wie sie nur NKG im Programm hat. Lt. Kunden einfach Hammer, toll, schön, unvergesslich, sensationell. Ich selber habe schon einige unserer Radreisen begleitet und bin absoluter Fan der Insel Korsika. Diese Kombi von Zagoria & Lefkas hat mich jedoch „umgehauen“. Auch wenn die An- und Rückreise lang sind, es lohnt sich wirklich!!
ευχαριστώ! Danke.